In dieser Serie stellen wir Ihnen in loser Reihenfolge wissenschaftliche Konzepte und Studien vor, die die Grundlage unserer „Schule sorglos“-Coachings bilden.
Viele Eltern berichten uns von dem „Phänomen“, dass sich ihre Kinder, sobald eine Klassenarbeit oder ein Test ansteht, gesundheitlich angeschlagen zeigen. Sie haben Kopfschmerzen, Bauchweh … Was die Kinder nicht sagen ist, dass sie Angst haben. Die Angst vor der Prüfungssituation äußert sich bei ihnen psychosomatisch auf körperlicher Ebene. Die Anteile der Schülerinnen und Schüler, die Schulangst haben, variieren zwischen 4 und 25% (Neil/Christensen 2009), die Dunkelziffer von nicht diagnostizierten Kindern liegt – wie immer – höher. Schul- und Prüfungsangst zählen zu den häufigsten psychologischen Störungen im Kinder- und Jugendalter (ebd.).
Bis zu einem Viertel aller Schüler fühlen sich durch die Schule belastet, was nachweislich Auswirkungen auf die (auch psychische) Gesundheit haben kann (HSBC 2011). Bis zu 27% der deutschen Schüler empfinden eine „subjektive Beschwerdelast“, welche sich in Kopfschmerzen, Einschlafproblemen, Rücken- und den bereits eingangs genannten Bauchschmerzen äußern kann (HSBC 2011). Die Belastungen, die Kinder heute in der Schule erfahren, rühren nicht nur von einem achtjährigen Gymnasium (G8) her, sondern von vielen weiteren Umständen: der Einfluss von Medien, der Druck der Peergroup, außerschulische Aktivitäten, zusätzliche Förderung …
„Etwa die Hälfte aller Schüler verspüren ab und zu Ängste, die das Denken blockieren. ….
Nicht alle Betroffenen sind schlechte Schüler. Aber alle hätten ohne die Furcht bessere Noten“…
Detlef Träbert, Bundesvorsitzender der Aktion Humane Schule (AHS), Schulangst: Mobbing und Leistungsdruck – weiter lesen auf FOCUS Online.
Wenn sich Ängste und Stress verselbstständigen und sie unsere Kinder bis zum Ende ihrer Schulzeit und darüber hinaus begleiten, werden sie nie ihr gesamtes Potential entfalten können, dass sie haben, wenn die ohne Druck und Angst arbeiten können. In der Studie von Neil/Christensen (2009) konnte bereits gezeigt werden, dass allgemeine, strukturierte Konzepte gegen Schulangst fast durchgehend effektiv waren. In unseren eigenen „Schule sorglos“-Coachings suchen wir entsprechend nach den Ursachen für Ängste und Stress. Mit unseren methodischen Ansätzen versuchen wir sowohl die Ursache zu beheben (z.B. fehlende Organisationsstrategien einzubinden, damit keine Stresssituation entsteht) oder die Angst-verursachende Situation durch mentales Training zu entlasten.
Zitierte und verwendete Literatur
Carr, A. (1999): The handbook of child and adolescent psychology. A contextual approach. London: Routledge.
Elias, M.J. (1989): Schools as a source of stress to children: An analysis of causal and ameliorative influences. Journal of School Psychology, 27, 393-407.
HBSC-Team Deutschland (2011): Studie Health Behaviour in School-aged Children. Bielefeld: WHO Collaborating Centre for Child and Adolescent Health Promotion.
Ihle, W./Jahnke, D./Esser, G. (2003): Kognitiv-verhaltenstherapeutische Behandlungsansätze nicht dissozialer Schulverweigerung: Schulphobie und Schulangst. Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 52, 6, 409-424.
Neil, A.L./Christensen, H. (2009): Efficacy and effectiveness of school-based prevention and early intervention programs for anxiety. Clinical Psychology Review, 29, 208-215.
Weitere Informationen
Schulangst im Familienhandbuch (https://www.familienhandbuch.de/schule/schulprobleme/schulangst)
Schulangst bei Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Schulangst)